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5 wichtigsten Vogelkrankheiten

Tierarzt

5 wichtigsten Vogelkrankheiten

Tierarzt
© mirkosajkov Pixabay.com

Onlineinfos ersetzen nicht den Besuch beim Tierarzt. Alle Infos daher ohne Gewähr – bitte nehmen Sie keine Behandlung ohne Rücksprache mit einem Tierarzt vor.

Dabei ist die Artenvielfalt von Vögeln, die vielerorts als Haustiere gehalten werden, äußerst breit gefächert. Doch wie alle anderen Haustiere auch, so ist auch bei den unterschiedlichen Vögeln sowohl die richtige Pflege, als auch ausreichend Zuneigung notwendig, damit sich die Tiere in ihrer Haltung wohlfühlen können.

Darüber hinaus ist die richtige Haltung nicht nur für das seelische Wohlergehen der Hausvögel wichtig – sie ist auch entscheidend, wenn es darum geht, die gefiederten Freunde vor möglichen Vogelkrankheiten zu schützen.

Allerdings bietet selbst die beste Pflege und mehr als genug Platz keinen hundertprozentig sicheren Schutz vor diesen Krankheiten. Unter diesen Vogelkrankheiten gibt es einige, die vergleichsweise häufig auftreten, sodass es sich als Halter von Vögeln definitiv lohnt, schon im Vorfeld über diese Krankheiten Bescheid zu wissen.

Damit Vogelkrankheiten schnell erkannt werden können, ist es notwendig, das Tier und dessen Verhalten stets gut zu beobachten. Welche Vogelkrankheiten bei vielen Haustier-Vögeln häufiger auftreten, und welche Aspekte sonst noch mit diesen Krankheiten in Verbindung stehen, lässt sich in diesem Artikel in Erfahrung bringen.

Der Wurmbefall

Wurmbefall bei Vögeln
Milton Friend at the Geological Survey National Wildlife Health Center, Gapeworms, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons

Eine der Krankheiten, die bei unseren häuslichen Vögeln relativ häufig vorkommt, ist der Wurmbefall. Sollte es mal vorkommen, dass eines der gefiederten Haustiere Symptome wie Erbrechen, Durchfall, Schluckbeschwerden und Appetitlosigkeit zeigt, dann könnte der betroffene Vogel von Würmern befallen sein.

Aber auch ein geschwollener Bauch kann ein Indiz für Wurmbefall sein. Die Würmer selbst halten sich während des Krankheitsverlaufes im Darm des Tieres auf, in welchem sie sich auch vermehren. Das ist auch der Grund dafür, dass die Würmer, die einen Vogel befallen können, als Endoparasiten bezeichnet werden. Bei den Parasiten kann es sich um verschiedene Arten von Würmern handeln. Vergleichsweise häufig sind für einen Wurmbefall bei Vögeln allerdings Haarwürmer und Spülwürmer verantwortlich.

Was ebenfalls noch häufig bei Vögeln vorkommen kann, ist das Auftreten von Darmparasiten (auch „Giardien“ genannt) und Kokzidien. In besonders ungünstigen Fällen kann es sogar passieren, dass ein betroffener Vogel aufgrund des Wurmbefalls einen Darmverschluss erleidet – und dieser kann für Vögel durchaus ein tödliches Ende nehmen. Zu den Ursachen, die bei Vögeln zu einem Wurmbefall führen können, zählt unter anderem mangelnde Hygiene, durch die ein Vogelkäfig von Wurmeiern befallen werden kann. Die Übertragung dieser Vogelkrankheit findet durch die Ernährung statt, da verzehrte Wurmeier irgendwann im Darm landen, wo sie dann schließlich zu Würmern werden, die wiederum neue Wurmeier im Darm ablegen. Sobald diese Eier aus dem Darm ausgeschieden werden, besteht für andere Vögel in der Nähe die Gefahr, sich ebenfalls mit dieser Krankheit anzustecken.

Die Vogelpocken

Vogelpocken
U.S. Geological Survey/photo by Wallace R Hansen, LAchickwithPox-WRH, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons

Manche Vogelkrankheiten sind um einiges gefährlicher als andere. Und zu den Krankheiten, die eher den gefährlicheren zuzuordnen sind, zählen die sogenannten Vogelpocken. Diese Krankheit gilt als hoch ansteckend, und betrifft zu einem großen Teil hauptsächlich Kanarienvögel. Ein Aspekt, der bei Vogelpocken besonders gefährlich ist, ist die Tatsache, dass es bis zum heutigen Tag noch keinerlei Behandlungsmöglichkeiten für diese Krankheit gibt. Aufgrund dessen ist ein Vogel, sobald er sich mit Vogelpocken angesteckt hat, praktisch sein ganzes Leben lang befallen, sodass für das Tier auch immer das Risiko besteht, andere Artgenossen anzustecken.

Ein Vogel steckt sich mit dieser gefährlichen Krankheit in der Regel entweder durch Insektenstiche, oder durch den Kontakt mit bereits infizierten Vögeln an. Zu den Symptomen zählen eitrige Bläschen, die sowohl an den Hornstellen, als auch am Schnabel auftreten. Zudem können Vogelpocken auch für Atemnot und erkältungsähnliche Erscheinungen sorgen. Sobald sich ein Vogel, welcher als Haustier gehalten wird, mit dieser Krankheit ansteckt, besteht für den Halter des Tieres eine Anzeigepflicht zu diesem Vorfall. Es ist zwar nicht möglich, einen betroffenen Vogel erfolgreich dagegen zu behandeln – allerdings besteht durch eine vorzeige Vogelpocken-Impfung die Möglichkeit, diese Krankheit bei einem Vogel in Zukunft gar nicht erst auftreten zu lassen.

Die Federlinge

Wie die meisten anderen Haustiere auch, so sind auch unsere Vögel nicht gänzlich davor geschützt, irgendwann das Opfer von lästigen Parasiten zu werden, die die Gesundheit des Vogels stark negativ beeinflussen können. Zu diesen Parasiten zählen auch Federlinge, die sich (ihrem Namen entsprechend) bevorzugt im Vogelgefieder aufhalten. Zum Überleben sind die Ektoparasiten auf einen Wirt angewiesen. Was ihre Größe angeht, so haben einzelne Federlinge im Schnitt lediglich die Ausmaße von nur wenigen Millimetern. Ihre Ernährung besteht aus dem Federmaterial des Tieres, in welchem sie sich einnisten. Tatsächlich sind Federlinge sogar dazu imstande, ihre äußerliche Färbung der Farbe des befallenen Gefieders anzupassen, um sich zu tarnen.

Erkennungsmerkmale dieser Krankheit sind unter anderem häufiges Putzen des Vogels, ein glanzloses Federkleid, sowie Federschäden. Der häufigste Weg, auf dem sich Vögel mit Federlingen infizieren, ist der Kontakt mit bereits befallenen Exemplaren. Doch auch durch den Kontakt mit diversen Insekten können Federlinge auf einen Vogel übertragen werden. Dadurch, dass sie ihr Leben vorzugsweise im Gefieder eines Vogels verbringen, legen sie auch direkt auf diesem Vogel ihre Eier ab.

Das Usutu-Virus

Hierbei handelt es sich um eine Vogelkrankheit, die noch nicht allzu lange bekannt ist. Erst als es hierzulande im Jahre 2011 durch dieses Virus ein massives Amselsterben gegeben hat, wurde die Krankheit bei uns bekannt. Eine weitere starke Infektionswelle gab es daraufhin fünf Jahre später, im Jahre 2016. Die Übertragung dieses Virus findet über Stechmücken statt.

Das Gefährliche an dieser Krankheit ist vor allem die Tatsache, dass es nach der Infektion nur wenige Tage dauert, bis der betroffene Vogel stirbt. Außerdem ist am Usutu-Virus noch besonders tückisch, dass die meisten erkrankten Tiere nach außen hin keinerlei Symptome zeigen. Manchmal kann es jedoch sein, dass betroffene Vögel entweder immer orientierungsloser werden, oder damit beginnen, apathisch zu wirken.

Gicht

Leider zählt Gicht zu den Krankheiten, die auch unsere Haustier-Vögel betreffen können. Dieser Krankheitsverlauf zeichnet sich durch einen gestörten Purin-Stoffwechsel aus. Damit der Organismus funktionieren kann (und somit auch das Tier überlebt) sind Purin-Bausteine im Organismus notwendig. Gicht führt auch zu einem gestörten Hormonhaushalt, was wiederum dazu führt, dass Vögel zu wenig Harnsäure ausscheiden, sodass sich Harnsäure-Kristalle bilden. Problematisch an diesen Kristallen ist, dass sie sich im Gewebe und in den Gelenken des Tieres festsetzen.

An Gicht kann ein Vogel durch verschiedene Faktoren erkranken. Zum Beispiel, wenn die Ernährung des Tieres nicht stimmt, oder wenn sich zu wenig Wasser im Körper des Vogels befindet. Doch auch ein starker Mangel von Vitamin-A kann irgendwann bei einem Vogel Gicht zur Folge haben. Darüber hinaus können diverse Medikamente auch dafür sorgen, dass sich bei Vögeln diese Krankheit entwickelt. Zu den Symptomen gehören sowohl Krampfanfälle, als auch Bewegungsunlust. Außerdem können sich auch die betroffenen Stellen bei einem Vogel entzünden.

Der Besuch eines Tierarztes ist bei dieser Krankheit praktisch unabdingbar. In der Regel bekommt ein Vogel daraufhin diverse Medikamente, sowie zugeführtes Vitamin-A, Vitamin-B 12, und weitere wichtige Mineralien. Eine Prognose von Gicht bei Vögeln hängt stark von der erstmaligen Entdeckung der Krankheit ab. In einigen Fällen kommt es jedoch leider vor, dass Gicht erst nach dem Tod des Tieres als Krankheit (und damit als Todesursache) diagnostiziert werden kann.