1. Ratgeber
  2. »
  3. Käfige
  4. »
  5. Wellensittichkäfig

Wellensittichkäfig

Wellensittichkäfig

Wellensittich
© Lichtsammler – Pixabay.com

Ein Wellensittichkäfig ist ein wichtiger Rückzugsort, in dem sich die Tiere sicher und wohlfühlen sollten. Schließlich verbringen sie doch meistens viel Zeit darin. Wellensittiche haben von Natur aus einen großen Bewegungsdrang und brauchen daher auch einen geräumigen Käfig, in dem sie flattern, springen und klettern können.

Spitze Gegenstände und ungeeignetes Spielzeug haben in dem Käfig nichts verloren. Sie stellen ein Sicherheitsrisiko dar. Leider sind nicht alle im Handel erhältlichen Käfige artgerecht. Die meisten Unterkünfte sind deutlich zu klein oder bestehen aus falschen Materialien.

Vor dem Kauf ist es lohnenswert, sich genau über das Angebot zu informieren. Ein guter Käfig muss nicht unbedingt viel Geld kosten, aber die meisten Standardmodelle sind nicht wirklich geeignet.

Die Qualität ist sehr wichtig. Meistens lohnen sich hochwertige Modelle auf lange Sicht gesehen finanziell, da man nicht mit Folgekosten rechnen muss. Darüber hinaus beeinträchtigt ein ungeeigneter Käfig die Lebensfreude der Wellensittiche beträchtlich.

Eine hochwertige Verarbeitung ist ein wichtiges Merkmal. Die Käfige sollten keine Kanten oder spitzen Drahtenden haben. Billige Modelle mit Mängeln haben oft ein hohes Verletzungsrisiko.

Wichtige Kriterien für einen artgerechten Wellensittichkäfig

Die Größe

Die Größe ist ein sehr entscheidendes Kriterium. Je größer der Käfig ist, desto wohler fühlen sich die Vögel. Wellensittiche sind sehr soziale Tiere, die nicht allein leben möchten.

Aus diesem Grund sollte man zumindest zwei Wellensittiche halten. Der Käfig sollte mindestens 100 cm lang und 100 cm hoch sein. Volieren mit einer Höhe von 160 cm sind noch besser.

Selbst diese Maße sind ein Minimum. Vögel brauchen auch viel Zeit außerhalb des Käfigs, um richtig fliegen zu können. Sie sollten mindestens vier bis fünf Stunden täglich Freiflug bekommen.

Wenn die Vögel nicht fliegen können, verkümmern die Muskeln und Gelenke. Gesundheitliche Probleme und ein frühzeitiger Tod sind oftmals die Folge von zu wenig Freiflug. Zudem brauchen die Vögel Abwechslung und Unterhaltung.

Das Sitzen im Käfig ist für viele Tiere sehr langweilig. Darum sollte man ihnen reichlich Zeit geben, die Wohnung zu erkunden. Viele Wellensittiche freuen sich auf über Aufmerksamkeit und ausgiebige Streicheleinheiten.

Wellensittiche beschäftigen sich auch gern mit ihren Artgenossen. Um ihr bereit gefächertes Sozialverhalten kennenzulernen, kann man problemlos 4 bis 6 Wellensittiche gemeinsam halten.

Die Vögel kümmern und putzen sich in der Regel sehr liebevoll umeinander. Zudem führen sie angeregte Gespräche und zeigen ein ausgeprägtes Balzverhalten. Wenn man mehrere Vögel halten möchte, sind Käfige mit den Maßen 160 × 50 x 110cm geeignet.

Breite

Beinahe genauso entscheidend wie die Größe ist die Breite des Käfigs. Es geht nicht nur um das Gesamtvolumen, sondern vor allem um die Breite des Käfigs. Die Vögel können nicht steil nach oben fliegen.

Die meisten Sittiche fliegen waagerecht durch die Luft. Ein hoher Käfig ist daher wenig sinnvoll. In einem schmalen Käfig haben die Vögel viel weniger Platz zum Fliegen.

Es geht darum, dass die Vögel den vorhandenen Raum optimal nutzen können. Ein breiter Käfig ermöglicht ihnen eine längere Flugstrecke. Der Platz in der Breite ist daher viel nützlicher als in der Höhe.

Das Hauptaugenmerk beim Kauf sollte daher auf der Breite liegen. Natürlich braucht der Käfig auch eine gewisse Höhe. 70 cm sind ein guter Anhaltspunkt.

Das Gitter

Beim Kauf ist es auch wichtig, sich die Gitterstäbe und deren Abstände anzusehen. Der Kopf des Vogels sollte niemals hindurchpassen. Dies ist höchst gefährlich.

Modelle mit einem großen Abstand sind auch für große Vögel wie Papageien gedacht. Sie sind für Wellensittiche völlig ungeeignet. Ein guter Abstand beträgt ungefähr 1 cm.

Mehr als 1,5 cm sollte der Abstand nicht betragen. Die Stäbe sollten zudem waagerecht verlaufen. An senkrechten Stäben können die Vögel nicht klettern. Die Querstreben sind viel besser für einen Vogelkäfig geeignet.

An den waagerechten Stäben sind die Näpfe und Stangen auch zu befestigen. Bei senkrechten Stäben ist dies beinahe unmöglich. Daher sollte der Käfig unbedingt waagerechte Stäbe haben.

Damit die Vögel die Stäbe gut erkennen können, sollten sie eher dunkel sein. Zudem kann man durch dunkle Stäbe besser schauen. Viele Vögel bevorzugen dunkle Farben wie schwarz, dunkelblau oder grün. Auch graue oder silberne Stäbe sind in Ordnung. Weiße Stäbe empfinden viele Tiere als unangenehm für die Augen.

Da die Vögel stets an den Gittern nagen, ist die Beschichtung ein wichtiger Punkt. Die Beschichtung sollte absolut unbedenklich sein. Wenn den Tieren langweilig ist, fangen sie oft an, am Gitter zu knabbern.

Die Beschichtung darf sich daher nicht ablösen. Dies ist besonders bei Stäben mit Kunststoff wichtig. Daher kann man im Geschäft ruhig an dem Gitter kratzen und sehen, ob Farbe abgeht.

Die Stäbe müssen zudem aus rostfreiem Metall gefertigt sein. Rost ist giftig für die Tiere und kann gesundheitliche Probleme verursachen. Auch Zink und Schwermetalle haben in dem Gitter nichts verloren.

Vergiftungen durch Metall sind ein großes Problem. Sie sind schwer zu behandeln und sehr tückisch, da die Folgen nicht sofort erkennbar sind. Langfristig werden die Vögel dann aber schwer krank.

Aus diesem Grund sollte man auch keine feuerverzinkten Modelle wählen. Zink und Kupfer sind für die Tiere sehr giftig. Auch Messing ist nicht geeignet.

Käfige aus Edelstahl sind recht teuer, aber unbedenklich. Sie sind ohnehin schwer zu finden. Einige Beschichtungen werden ausdrücklich als zinkfrei deklariert. Hier gilt es die Augen aufzuhalten.

Nur wenn die Gitterstäbe ungiftig sind, braucht man sich keine Sorge um die Gesundheit der Tiere zu machen. Oftmals sind die Tierarztkosten weit höher als ein hochwertiger Käfig. Hier sollte man nicht an der falschen Stelle sparen.

Die Käfigform

Oftmals sieht man sehr auffällig gebaute Käfige mit Türmen, Dächern und Aufbauten. Diese Käfige sind zwar in der Regel hübsch, aber nicht unbedingt funktional. In den Türmchen und Aufbauten können sich die Vögel nicht richtig bewegen.

Daher sind sie oftmals verlorener Platz, der die Bewegungsfreiheit einschränkt. Die Vögel sollten den ganzen Käfig nutzen können. Auf einem rechteckigen Käfig können die Vögel meistens besser landen und man kann die Fläche auch zum Abstellen benutzen.

Runde Käfige sind völlig unsinnig, da die Vögel darin kaum fliegen können. Oftmals sieht man diese Form bei alten Vogelkäfigen. Vielen Tieren fällt es schwer, sich in runden Käfigen zu orientieren.

Sie stoßen und verletzen sich im schlimmsten Fall. Solche unpassenden Käfige verursachen den Tieren Stress. Die Folge sind Krankheiten. Gestresste Tiere verlieren oft ihre Federn.

Auch auf unregelmäßige Gitterstrukturen und Schnörkel sollte man verzichten. Die empfindlichen Vogelfüße können daran hängen bleiben. Funktionalität geht hier über Schönheit.

Die Türen

Auch die Türen sollte man vor dem Kauf genau untersuchen. Schließlich werden sie mehrmals am Tag geöffnet und geschlossen. Daher sollten alle Türen leicht zu öffnen sein.

Ansonsten hat man wenig Spaß an den Reinigungsarbeiten. Natürlich müssen die Türen aber trotzdem fest zu verschließen sein. Sie dürfen nicht von allein aufgehen.

Vögel sind sehr geschickt darin, Türen zu öffnen, daher sollten die Türchen einen Haken haben. Bei besonders intelligenten Tieren helfen Zusatzriegel und Schlösser. Einige Wellensittiche sind Spezialisten im Ausbrechen.

Die Türen sollten sich nach unten öffnen lassen. Dies ist für die Vögel praktischer. An Türen, die seitlich aufgehen, können sie sich nicht gut festhalten, wenn sie landen.

Türen, die nach oben gehen, fallen oft wieder zu. Dies ist umständlich und nervig, aber wenn sie durch einen Haken gehalten werden. Notfalls kann man versuchen, eine Türangel mit einer Zange umzubauen.

Die Bodenschublade

Eine Bodenschublade vereinfacht die Reinigung um ein Vielfaches. Die Bodenwanne kann aus dem Käfig gezogen werden, ohne dass man den Käfig großartig umbauen muss. Das Wechseln des Sandes ist damit viel einfacher.

Man muss nur aufpassen, dass der Sand die Wanne nicht verklemmt. Dies geschieht aber nur bei leichten Wannen. Mit einer stabilen Wanne bekommt man da keine Probleme.

Die Näpfe

Einhängenäpfe sind zwar gut gemeint, stellen aber ein gewisses Risiko dar. Die Vögel können in großen Einhängenäpfen mit dem Kopf hängen bleiben. Wenn der Kopf stecken bleibt, kann sich der Vogel strangulieren und ersticken.

Daher sollte man Einhängenäpfe sofort aus dem Käfig entfernen. Die Öffnung kann man mit einem kleinen Gitter notfalls verschließen. Kunststoffnäpfe sind ebenfalls ungeeignet. Ein guter Futternapf besteht aus Edelstahl.

Fazit

Ein artgerechter Wellensichtigkäfig muss nicht unbedingt teuer sein, aber ein paar wichtige Grundkriterien erfüllen. Der Käfig sollte möglichst groß sein. Die Breite ist besonders wichtig, da Sittiche waagerecht fliegen.

Damit sich die Vögel nicht verletzen, sollte der Käfig hochwertig verarbeitet werden. Die Gitterstäbe sollten ungiftig sein, da die Vögel gern an ihnen knabbern. Leicht gängige, aber sichere Türen sind ebenfalls ein wichtiges Kriterium für einen guten Käfig.

Eine Bodenschublade erleichtert die Reinigungsarbeiten. Einhängenäpfe sind gefährlich und sollten durch Edelstahltöpfe zu hinstellen ersetzt werden. Ein artgerechter Käfig trägt entscheidend zu dem Wohlbefinden und der Gesundheit der Vögel bei.